Tuesday, October 28, 2008

newsletter Ausgabe 05/2008 vom 28. Oktober 2008


Langsam leeren sich in den Geschäften die Regale mit den Halloween Artikeln, um Platz für das nächste Grossevent zu machen. Und wir haben tatsächlich ein Geschäft gefunden, das sich nicht an die örtlichen Gepflogenheiten anpasst und statt den Halloween Utensilien lieber schon frühzeitig mit der Anpreisung der Dinge anfängt, die man unbedingt benötigt, um die Staade Zeit willkommen zu heißen. Und um nun erst gar nicht die Frage aufkommen zu lassen, um welches Geschäft es sind denn handelt, könnt ihr dieses Geschäft auch in München besuchen. Es ist das von vielen Herzen sosehr geliebte Ikea. Hier wurde kurz nach Labor Day mit der Darbietung diverser Weihnachtsutensilien begonnen. Sodass man auf jeden Fall pünktlich zum Advent alles zusammen hat um dann tatsächlich die Staade Zeit ohne Hektik und Stress, auf der Suche nach den richtigen Kerzen in der richtigen Farbe, genießen zu können.



Zum Beginn eines neuen Schuljahres heißt es hier überall ‚Back to School’ und in der letzten Augustwoche hatte das lange Warten für Fynn und Noemi ein Ende. Endlich fing dann das neue Schuljahr an, und beide freuten sich mächtig auf ihre neue Preschool. Zwei Woche vor dem eigentlichen Start gab es mit den Lehrerinnen der beiden jeweils ein Interview, darin wurde uns kurz der tägliche Ablauf erklärt, ebenso wurden von den Lehrerinnen einige Fragen gestellt.
Und dann ging es endlich los, die ersten beiden Tage waren sogenannte Orientation-Days; jeweils 2 ½ Stunden und ohne Eltern, und es verlief richtig gut. Ja, und der dritte Tag war dann der erste richtig lange Tag, von 9 – 16 Uhr.
Die neue Preschool der beiden ist eine Montessori Preschool und beide sind überglücklich über die Zeit, die sie dort verbringen und reden in höchsten Tönen von der Seton, so der Name der neuen Preschool. Freitags ist es manchmal sogar schwer, Noemi davon zu überzeugen, dass sie nun zwei ganze Tage ohne Seton auskommen muss, da doch am Wochenende familytime ist.

Die Besonderheiten beim dortigen Ablauf beginnen mal wieder mit dem Bring- und Abholprozedere. Hier gibt es eine sogenannte Car-Linie, d.h. vor der Seton fahren die Autos in einer Schlange vor und die kids werden von einer Lehrerin in den Klassenraum gebracht und nachmittags vom Klassenraum bis ins Auto gebracht. Der Kontakt zu anderen Müttern findet überwiegend durch die vielen Veranstaltungen statt, die oftmals abends oder am Wochenende sind. Und sollte man einen gezielten Kontakt zu einer Mama suchen, da man ein Playdate ausmachen möchte, dann erfolgt dies ganz selbstverständlich über handgeschriebene Zettel, die man der Lehrerin gibt und diese gibt sie dann wiederum der entsprechenden Mama oder man telefoniert einfach.
In punkto Essen gibt es auch eine kleine organisatorische Umstellung bei uns. Der Vormittags- und Nachmittagssnack wird vom Kindergarten gestellt, allerdings das Lunch wird von zuhause mitgegeben. Und so koche ich meist abends oder sogar auch morgens und fülle die Isolier-Lunchboxen auf, damit es mittags noch warm ist.
Noemi hält in der Preschool ohne Gemecker Siesta und sie hat ihre eigenen Bettwäsche, die am Freitag zum Waschen mitgegeben wird.

Das Gebäude der Seton ist wunderbar, sehr natürlich mit viel Holz und einem sehr großen Garten. Derzeit wird direkt daneben eine neues Haus für die Toddlers, die kids von 6 Monaten – 3 Jahren, gebaut; dies ist immer wieder ein Schauspiel für die Kinder, dem fortschreitenden Bau zuzuschauen. Und auf der anderen Seite des Gartens grenzt eine kleiner Wald an, sehr ungewöhnlich, da sich die Seton mitten in einem Wohngebiet befindet. Wiederrum auf der anderen Seite des Waldes befindet sich die neue Montessori Elementary School, die Grundschule von Seton. Neben dem Neubau des Toddlerhouse ist das weitere Projekt durch den Wald eine Schneise zu machen, damit die Montessori-Kinder von der Elementary School und der Preschool sich besuchen können und gemeinsam den Wald erkunden.
Neben dem Toddlerhouse, in dem drei Gruppen untergebracht werden, befinden sich im Haupthaus für die 3-6 jährigen 6 Gruppen, davon 2 Ganztagesgruppen, die Fynn und Noemi besuchen und dann 4 Halbtagesgruppen, die sich 2 Räume teilen. Die Gruppen haben hier leider nicht so nette Namen, wie wir es aus Deutschland kennen, so gibt es weder eine Löwengruppe, noch eine Elefanten-, Bären- oder Affengruppe, hier heißt es nur The green room, The yellow room., The blue room and The purple room. Die Farbauswahl erfolgt anhand des Farbkreises, der sich auf dem Boden befindet. Das ist der Kreis, auf dem sich die Kinder zusammenfinden, zur Begrüßung, zum Abschied, um etwas allen gleichzeitig zu erklären oder zu singen.
Fynn ist im grenn room und Noemi ist im yellow room.


Fynn hat in der letzten Zeit große Fortschritte mit seinem Englisch gemacht und auch Noemi lässt sich stellenweise einzelne englische Worte entlocken. Manchmal kommt es sogar vor, dass Fynn beim Spielen mit Noemi nur englisch redet. Fynn erprobt derzeit wieder seinen Dickkopf und erforscht erneut seine Grenzen, dies kostet uns so manch graues Haar und etliche Nerven. Noemi gibt ebenso klar zu erkennen, dass sie eine starke kleine Lady ist und nur dann Hilfe braucht, wenn sie zu faul oder zu müde ist. Beide haben sich in ihren Gruppen in der Preschool gut eingefunden und fühlen sich weiterhin sehr wohl in der Seton.



Kurz nach dem erfolgreichen Start in der neuen Preschool gab es erneut etwas zu feiern, unter dem Motto ‚Finally I’m turning 5!’ Wir feierten Fynn’s 5. Geburtstag und ähnlich wie bei Noemi fand das große Fest nicht direkt an seinem Geburtstag, sondern diesmal sogar 10 Tage später statt. Obwohl wir anfangs über das große Delay nicht sehr glücklich waren, wurden wir an dem ursprünglichen Wunschtermin für die Party davon überzeugt, das dies doch die richtige Entscheidung war, denn es regnete fast zwei Tage so stark, dass sich in unserem Keller ein unbeliebter Mitbewohner breit gemacht hat und all unseren Sachen nasse Füße beschert hat. Eine Woche später hatten wir herrlichstes Wetter für die Party und ein besonderes Highlight war diesmal eine Piñata.

Die Piñatas sind bunt gestaltete Figuren, heutzutage aus Pappmache, früher aus mit Krepp-Papier umwickelten Tontöpfen, die bei Kindergeburtstagsfeiern mit Süßigkeiten, traditionell jedoch mit Früchten (Mandarinen, Zuckerrohren, Guaven, Tejocotes, Jicamas, Erdnüssen) gefüllt sind. Sie sind in Lateinamerika, vor allem in Mexiko, zur Weihnachtszeit und in Spanien zu Ostern verbreitet.
Ähnlich wie bei dem Spiel ‚Topfschlagen’ schlagen Kinder, deren Augen verbunden sind, abwechselnd mit einem Stock auf die Piñata ein, bis sie zerbricht und es Überraschungen regnet. Die Piñata hängt dabei meist an einem Seil über den Kindern, und ist nur mit dem Stock erreichbar. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden, und jedes Kind darf dreimal versuchen mit einem Stock die Piñata zu treffen und dabei zu zerbrechen. Zerbricht die Piñata, dürfen alle Kinder soviel aufheben, wie sie erwischen können. Dabei wird gesungen um dem Kind zu helfen die Piñata zu finden und treffen.

Wir haben dies aufgrund der späten Stunde etwas abgewandelt, sodass den Kindern die Augen nicht verbunden wurden und mit dem Singen hat es auch nicht so geklappt. Doch dies hatte keinen Ausfluss auf den Spaß, den alle dabei hatten.



Neben vielen amerikanischen Traditionen, die nicht alle unseren Zuspruch finden, gibt es eine, die uns wirklich gut gefällt. Im Herbst einen Ausflug zu einer Pumpkin Farm machen und sich dort seinen Kürbis direkt vom Feld holen. Wir haben eine sehr schöne Pumpkin Farm gefunden, die tatsächlich auch richtig auf dem Lande ist. Von uns etwa eine Stunde Richtung Nordwest zu fahren und es tat einfach so gut die vielen vielen Felder zu sehen und wir hatten alle unseren Spaß beim Aussuchen des richtigen Pumpkin.
Wieder daheim wurden die Pumpkins dann bearbeitet, sie wurden ausgehöhlt und mit verschiedenen Schnitzereien für ihren großen Auftritt zur Verschönerung unseres Eingang verziert.



In wenigen Tagen ist Halloween und die Vorgärten kündigen dieses Event mit besonderem Hausschmuck entsprechend an.

Halloween ist ein Fest am Vorabend von Allerheiligen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November.
Meyers Konversations-Lexikon schreibt zur Herkunft des Festes: „Legendenhaft und historisch nicht exakt zu beweisen ist eine direkte Verbindungslinie zu dem keltisch-angelsächsischen Fest des Totengottes „Samhain““. Aus der Verbindung mit diesem Totengott sollen sich die Gebräuche zu Halloween ableiten, vor allem der Bezug auf das Totenreich und Geister. In der neueren Forschung wird jedoch die Existenz eines Totengottes namens Samhain bezweifelt. Cäsar erwähnt zwar einen keltischen Totengott, aber nicht seinen Namen; wegen der Herkunft des Wortes Samhain handelte es sich bei dem Fest wohl eher um die Feier des Sommerendes (keltisch samos, gälisch samhuinn für „Sommer“), oder um das irogälische Wort für Versammlung, samain. Der älteste, wenn auch unsichere Hinweis auf das Samhain-Fest entstammt dem Kalender von Coligny aus dem 1. Jh. n. Chr. Der Bezug zum Totenreich ergibt sich bei dieser Interpretation aus der Schlachtung des überzähligen Viehs zu Beginn des Winters (um das Überleben der verbliebenen Population durch den Winter hindurch zu sichern).

Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert, vor allem in Irland. Von dort kam es mit den vielen irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten und gehörte dort zum Brauchtum dieser Volksgruppe. Aufgrund seiner Attraktivität wurde es bald von den Kindern anderer Einwanderer übernommen und entwickelte sich zu einem wichtigen Volksfest in den Vereinigten Staaten und Kanada. Aus Nordamerika kam das Halloweenfest nach ganz Europa, wo es in stärker kommerzialisierter, vielfach veränderter Form gefeiert wird. So hat die neu-europäische Variante des Fests eher fröhlichen und weniger schaurigen Charakter als in Nordamerika.
Auch die Aufforderung „Süßes oder Saures“ (englisch: trick or treat), also Süßigkeiten zu bekommen oder andernfalls einen Streich zu spielen, ist in Europa noch nicht so weit verbreitet wie in Nordamerika. Dieser Teil gestaltet sich so, dass verkleidete Kinder in ihrer Nachbarschaft von Tür zu Tür wandern und von den Leuten, die sie zu Hause antreffen, Süßigkeiten „fordern“ – ansonsten drohen Streiche, wie sie in Europa beispielsweise aus der Freinacht (Walpurgisnacht) bekannt sind.
Zum Halloweenfest sind Verkleidungen sehr beliebt und viele Kinder, aber auch Erwachsene verkleiden sich als Feen, Fledermäuse, Geister, Hexen, Kürbisse, Skelette, Zombies, Tote oder Vampire. Neben diesen beliebten Kostümen gibt es auch typische Halloweenfarben, diese sind schwarz, orange, grau, weiß, gelb und rot.



Mit einiger Verspaetung gibt es nun auch endlich den geografischen Ausblick von unserer Tour mit dem Campmobil.
Wir waren im Juni für eine Woche mit dem Campmobil am Ostufer des Lake Michigan unterwegs. Unser erstes Ziel war der ‚Warren Dunes State Park’ im Süden des Ostufers, anschließend ging unsere Tour weiter nach ‚Muskegon’ und unser nördlichstes Ziel war der ‚Sleeping Bear Dunes National Lakeshore’.

Das Schutzgebiet des ‚Sleeping Bear Dunes National Lakeshore’ ist etwa 288 km² groß und erstreckt sich über 60 km entlang des Nordwestufers der Lower Peninsula des Lake Michigan. Die Hauptattraktion das Parkes bilden Sanddünen, die das Ufer bis zu 140 m hoch überragen. Die Landschaft ist durch die letzte Eiszeit geprägt und die Dünen selbst sind aber nur etwa zweitausend Jahre alt und unterliegen durch Winderosion ständigem Wandel

Der Name des Gebietes, ‚Sleeping Bear’, geht auf eine Sage der Anishinabe zurück: Einst soll eine Bärin mit ihren zwei Jungen vor einem Waldbrand in das Wasser des Sees geflüchtet sein. Die Bären schwammen um ihr Leben, doch schon bald blieben die Jungen hinter ihrer Mutter zurück. Schließlich erreichte die Bärin das andere Ufer und kletterte auf eine Düne, um nach ihren Jungen Ausschau zu halten, doch diese ertranken. Mit der Zeit bedeckte der Wind die wartende Mutter mit Sand. Der markanteste, heute durch Winderosion weitgehend abgetragene Punkt der Dünen erinnert in seiner Form an eine schlafende oder Ausschau haltende Bärin. Unter dem Sand soll diese bis heute auf die Ankunft ihrer Jungen warten. Beeindruckt durch das Schicksal und die unerschütterliche Hoffnung der Bärin ließ der große Manitu an der Stelle, an der die beiden jungen Bären ertranken, zwei Inseln entstehen. Diese tragen heute die Namen North and South Manitou Island.


Nach drei Tage bei den Sleeping Bear Dunes ging es anschließend wieder zurück, ebenfalls am Ostufer entlang. Unsere nächste Station war der ‚Ludington State Park’ und das besondere Erlebnis, welches wir hiermit verbinden war ein fast 14 Stunden andauerndes Dauergewitter, es regnete, donnerte und blitzte ohne Pause und wir konnten kein Fenster im Campmobil auch nur einen Zentimeter öffnen, ohne das eine Überschwemmung drohte. Das Ergebnis von diesem lange nicht enden wollenden Gewitter war, dass am nächsten Tag der Campground, wegen Überflutung und Unbenutzbarkeit der sanitären Anlagen und der Sani-Station, geschlossen werden musste und alle Gäste des Campgrounds abreisen mussten. Wir haben uns unsere Laune nicht verderben lassen und unternahmen eine wunderschöne Wanderung am Strand zu einem Leuchtturm. Wir waren allein am Strand und haben die Natur von all ihren sandigen Seiten genossen.
Unser letzter Stop war nochmals in Saugatuck, weil es uns im April hier einfach so so gut gefallen hat. Und wir hatten Glück, es war endlich so warm, dass Fynn und Noemi sich auch im Lake austoben konnten.



Und dann war da noch unser Heimaturlaub. Einen ganzen Monat waren wir auf Tour in und um München unterwegs, waren eine Woche auf einem Bauernhof und haben es geschafft, doch fast alle unserer Freunde wiederzusehen. Zum Teil war allerdings dann doch einfach zuwenig Zeit da, alles zu machen und jeden zu sehen. Doch wir sind sehr zufrieden und es tat so so gut so viele zu sehen und so sind wir mit vielen schönen Erinnerungen und vielen Emotionen gen Chicago zurückgeflogen.



In einer Woche ist nun endlich die große Wahl. Wir haben wohl selten sooft CNN angeschaltet, wie in den letzten Wochen und verfolgen gespannt die Auftritte der Präsidentschaftskandidaten, wobei wir deutlich von dem einen fasziniert sind und es ein Genuss ist seine Reden zu verfolgen und hoffen, das sich sein Vorsprung, auf der Grundlage verschiedener Umfragen, auch nächsten Dienstag bestätigt und bei dem anderen schütteln wir immer wieder den Kopf und sind entsetzt über all die Lügen, die er verbreitet.
Es ist und bleibt also weiterhin sehr spannend.



Der Herbst hat sich mittlerweile mit den zarten winterlichen Temperaturen angefreundet, die sich nachts bei teilweise –4 Grad und tagsüber bei + 6 Grad einfinden.





Viele neue Bilder findet ihr unter dem bekannten Link http://picasaweb.google.de/p.singerhoff/ viel Spaß beim Anschauen!




Fühlt Euch umarmt und herzlichst gegrüßt,


Petra & Jochen mit Fynn + Noemi


Tuesday, October 7, 2008

newsletter Ausgabe 04/2008 vom 01. Oktober 2008


Die Sommer- und Urlaubspause ist beendet und die Redaktion hat sich wieder eingefunden. Vier Monate Sommer liegen nun hinter uns, in denen die Temperaturen ihre Stammplätze auf dem Thermometer zwischen den Zahlen 28 und 34 ergattert haben. Nachts haben sie sich dann vom ständigem Hochklettern etwas fallen lassen und sich dann bei den sehr beliebten Plätzen zwischen 23 bis 26 Grad ausgeruht.

Wir haben die anfangs noch abgelehnten Klimaanlagen und Ventilatoren vielfach eingesetzt, haben unsere gewohnten Aktivitäten etwas verändert und die meiste Zeit dort verbracht, wo das Wasser in rauen Menge für jedermann zur Verfügung stand und wurden so Stammgäste beim Outdoor-Pool und dem Spraypark, sodass wir am Ende der Saison jede Sonnenliege mit Vornamen ansprechen konnten und genau wussten wann welcher Life Guard Dienst hatte. Etwas gewöhnungsbedürftig war für uns das Sicherheitsdenken in vielen Schwimmbädern. Waren doch die uns so beliebten Schwimmflügel oftmals verboten, da sie als nicht sicher galten, mussten die Kinder stattdessen Schwimmwesten tragen. Wenn die signalleuchtenden Schwimmflügel dann doch zugelassen waren, dann aber nur, wenn man sich als Betreuungsperson nicht weiter als 10 cm von seinem Kind entfernte. Sobald es ohne Schwimmhilfen im Wasser war, ganz gleich ob das Kind bereits schwimmen konnte oder nicht, war es fast egal, wo man sich aufhielt, denn es war ja davon auszugehen, das die kids nur dann ohne Schwimmhilfen im Wasser sind, wenn sie denn auch richtig schwimmen konnten.

Der Sommer lässt sich hier klar in zwei Kategorien einteilen, einmal nach dem Kalender von 21. Juni bis zum 20. September und dann nach den Ferien, die hier gute drei Monate andauern und am Memorial Day, dem letzten Montag im Mai, beginnen und am Labor Day, dem ersten Montag im September, enden. Am Memorial Day werden auch die Outdoor-Pools geöffnet, sowohl die öffentlichen, als auch die privaten in den eigenen Gärten. Am Labor Day werden die Outdoor-Pools dann entsprechend alle geschlossen, unabhängig davon, wie das Wetter ist. Neben den Outdoor-Pools war unsere weitere Anlaufstelle der Spraypark, eine große Spritzanlage, bei der das Wasser aus verschiedenen Richtungen und Öffnungen kam, und die kids ihren Spaß hatten da durchzulaufen.
Neben diesen von Menschenhand erschaffenen Wasserattraktivitäten wurden wir wieder Fans von den natürlichen Wasser- und Sandspielen am Lake Michigan bei den Indiana Dunes.

Abgesehen von den vielen Wasseraktivitäten hatten wir viel Spaß im Garten und haben unsere persönliche Grillsaison, Football- und Baseballsaison eröffnet. Gleichzeitig hofften wir, durch die verstärkte Gartennutzung nun auch mehr Kontakt zu den Nachbarn zu bekommen.

Doch wir stellen neben vielen Unterschieden einen weiteren fest. Die Amis nutzen ihren Gärten nur teilweise. Sie haben große Grills, nach dem bekannten Dimensionen XXL und dann auch fast ausschließlich mit Gasnutzung, grillen dort ebenfalls xxl-große Steaks, doch gegessen wird im, von der Klimaanlage gut durchkühlten, Haus. Ebenso die Blumen und Pflanzenpracht in den Gärten, die einlädt um sie zu genießen und dort zu verweilen, wird gehegt, gepflegt und teilweise bis zu fünfmal am Tag gegossen, doch dann verzieht man sich wieder recht schnell ins gut gekühlte Haus zurück. Sodass die Gärten auch im Sommer überwiegend unbenutzt bleiben.

Weitere interessante Details aus der Nachbarschaft lassen sich bei der Rasenpflege erkennen. Es ist weder ungewöhnlich, dass man eine Firma beauftragt um das regelmäßige Rasenmähen zu bewerkstelligen, noch ist es ungewöhnlich, dass man auch hier im XXL-Format denkt und die Rasenmäher nicht selten die Ausmaße eines Golf umfassen, auf denen man gemütlich sitzen kann, die entspannte Tätigkeit in einem Rundum-Cabriolet an der frischen Luft genießt und es keinen Unterschied macht, ob der Rasen trocken oder nass ist, sodass auch unmittelbar nach dem Regen der Rasen auf die gewünschte Länge gekürzt werden kann. Und bei diesem Umfang der Rasenmäher, kann man sich vorstellen, dass auch die Fahrzeuge bzw. Anhänger zum Transportieren diesen Größenordnungen entsprechen müssen.
Und neben dem bequemen Rasenmähen konnten wir neue Einblicken gewinnen um ungewollte Pfunde relaxt und effektiv verschwinden zu lassen. Die hierzu angesagte Aktivität bestand darin, dass man sich zur Vorbereitung den Knopf an’s Ohr steckt und das dazugehörige Telefon an der Lenkstange des Radl befestigt. Und dann konnte es schon losgehen, von einer Straßenseite auf die andere radln, dort nicht mehr als 10 Meter auf dem Gehweg fahren und dann wieder im großen Bogen die Strasse überqueren, um so erfolgreich bei der Ausgangssituation zu landen. Man sollte berücksichtigen, dass der Akku des Mobiltelefons stets komplett aufgeladen ist, ebenso, sollten alle wichtigen Telefonnummern, die man nun gedenkt anzurufen, bereits über die Short-Dials hinterlegt sein, dass erspart lästiges Eintippen und man läuft nicht Gefahr, die Orientierung zu verlieren.
Diese Übung kann nahezu den gesamten Vormittag oder Nachmittag in Anspruch nehmen, ohne das man anschließend auch nur ein einziges seiner verloren geglaubten Pfunde suchen müsste.
Und wenn man sich überlegt, sein Haus farblich dem neuesten Trend anzupassen, dann geht das relativ schnell. Die vermeintlichen Holzpanellen, die in stundenlanger Arbeit abgeschliffen und dann mit der Trendfarbe mühevoll angestrichen werden müssten, sind aus einfachstem Kunststoff und können binnen einem Tag entfernt und am nächsten Tag durch neue ersetzt werden.


Bevor der Sommer so richtig losging, hatten Fynn und Noemi Anfang Juni ihren letzten Tag in der Preschool Peter Pan gehabt und eine Woche zuvor ging ihr erstes Schuljahr offiziell zuende. Und so wie man es bereits aus vielen amerikanischen Filmen kennt, wird ein Schuljahr mit einer Feier, der Graduation, beendet, bei der jeder Schüler ein Urkunde bekommt und anschließend ihre Cap in die Luft wirft. Und da hier der Kindergarten Preschool und die Erzieherinnen Teacher genannt werden, gibt es somit auch zum Ende eines Schuljahres eine Abschlussfeier mit eben so einer Urkunde. Auf die klassischen blauen oder schwarzen Roben und den passenden Kopfschmuck wurde allerdings verzichtet.

Bei ihrer Graduation saßen alle Kinder im Kreis und haben Lieder gesungen. In Fynns Gruppe wurden auch noch spanische Lieder gesungen, um den Eltern zu präsentieren wie gut ihre Sprösslinge nun auch schon auf spanisch zählen können. Im Anschluss gab es dann die heißersehnten Urkunden. Bei Noemi wurde damit ihre erfolgreiche Teilnahme beurkundet und bei Fynn gab es bereits einen detaillieren Bericht was er bereits gelernt hat. Dieser Bericht beinhaltet seine Kenntnisse im Lesen, Schreiben, Zeichnen, Erkennen von Farben und Formen, ob er seinen Namen schreiben kann und wie gut er etwas ausschneiden kann. Nach den Urkunden gab es dann Fingerfood a la Chips und Cookies in rauen Mengen.

Und bevor das Kapitel Preschool Peter Pan nun geschlossen wird, gibt es noch ein paar interessanten Details vom dortigen Ablauf. Die Kinder werden morgens zwischen 7 und 10 Uhr gebracht und kommen somit zu sehr unterschiedlichen Ankunftszeiten, sie hängen ihre Jacken und ihre Taschen auf und können die Straßenschuhe anlassen. Somit entfielen leider die Möglichkeiten in der Phase des Ankommens andere Eltern kennen zu lernen. Wenn man die kids dann abgegeben hat, hat man auf einem Blatt den Namen des Kindes und die Ankunftszeit geschrieben und anschließend selbst unterschrieben. Beim Abholen war es dann entsprechend, dass man die Abholzeit aufgeschrieben hat und wieder unterschrieben hat. In das Gebäude ist man nur reingekommen, wenn man
den Zahlencode kannte oder durch die auch hier sehr effektive Benutzung der Klingel.
Wenn sich das Kind während seiner Anwesenheit verletzt hat, wurde man bei den bis Dreijährigen angerufen und über den Vorfall informiert, ebenso, welche Maßnahmen ergriffen wurden. Beim Abholen bekam man dann den Vorfall nochmals in schriftlicher Form präsentiert, welches man zur Kenntnisnahme unterschreiben musst. Man den größeren Kindern gab es dann nur die schriftliche Version, zumindest bei kleineren Verletzungen.
Wenn ein Kind in einer Gruppe eine ansteckende Krankheit hatte, wurde zur Information ein Blatt über den Krankheitsfall an das Bring- und Abholbord geklemmt, auf diesem fand man eine detaillierte Beschreibung zum Krankheitsbild.

Der dann richtige letzte Tag im Peter Pan wurde eher entspannt gewürdigt, wir haben Mini-Bagels für die Klassen von Fynn und Noemi ausgegeben und viele Abschiedsfotos gemacht. Und dann war die Zeit im Peter Pan plötzlich vorbei und wir freuten und alle auf unseren Urlaub und den neuen Kindergarten, die Seton Montessori Preschool.

Wir waren in Chicago am Navy-Pier und haben dort Chicago aus den besonderen Perspektiven vom Riesenrad betrachtet und anschließend hat Noemi für alle ihr erstes offizielles Tanz-Solo präsentiert. Ein weiteres Mal waren wir im Lincoln Park, eine richtig schöne Wohngegend im nördlichen Teil Chicagos am Ufer des Lake Michigan gelegen, der einem das Gefühl von Gemütlichkeit aufkommen ließ und mit dem ältesten kostenlosen öffentlichen Zoo der USA, er wurde 1868 eröffnet, bereichert war.
Und wir haben das Zimmer von Fynn und Noemi neu dekoriert, haben der Piraten- und der Blumenwelt Einzug gewährt und sind erstaunt, wie harmonisch sie miteinander auskommen.

Noemi’s Geburtstag haben wir an ihrem Geburtstag selbst sehr ruhig gefeiert und ihr neuer Roller hat über die fehlenden Gäste an diesem Tag hinweggeholfen. Da ihr Geburtstag auf einen Freitag fiel und die meisten die wir kannten, erst ab späten Nachmittag konnten oder gerade zum Heimaturlaub in Deutschland waren, haben wir die große Party auf den Samstag gelegt und in gewohnter Manier mit viel Spaß, vielen Kindern, viel Sonne und vielen Würsteln vom echten Holzkohlegrill gefeiert.

Der Herbst hat angefangen und sich in der Farbpalette zwischen den Farben grün, gelb, orange und rot ausgetobt und sich so neue Kleider kreiert. Er hat den Sommer binnen einer Woche in den Urlaub geschickt und seinen Platz schnell behauptet, indem er neben dem bunten Farbspektrum nun auch die Temperaturen auf ihre neuen Plätze zwischen 12 und 18 Grad und des nachts zwischen 2 und 8 Grad verwiesen hat.


In drei Wochen ist Halloween und die Häuser in der Nachbarschaft wurden bereits einen Tag nach Labor Day entsprechend dekoriert.



Den angekündigten geografischen Ausblick durch einen kurzen Reisebericht von unserem Urlaub mit dem Campmobil, die Highlights von unserem Heimaturlaub, ueber Fynn’s Geburtstag und über den erfolgreichen Start von Fynn und Noemi in ihrer neuen Preschool lest ihr im nächsten newsletter.


Und damit ihr weiterhin wisst wie wir aussehen, es gibt wieder neue Bilder unter
http://picasaweb.google.de/p.singerhoff/ viel Spaß beim Anschauen!


Wir hoffen es geht Euch gut und ihr genießt die schönen und goldenen Herbststunden. Wir denken an Euch!



Fühlt Euch umarmt und herzlichst gegrüßt,


Petra & Jochen mit Fynn + Noemi