Ein Blick auf den Kalender lässt mich ermahnen und gleichzeitig in Erinnerungen schwelgen.
Wir befinden uns mitten im Winter, die Temperaturen spielen sich meistens zwischen –10 und –20 Grad ein und sobald sie sich in den Gegenden der zarten Plusgrade aufhalten, entwickeln sofort die ersten Frühlingsgefühle und man meint nun das wärmenden Outfit gegen ein leichtes und kühlendes Outfit eintauschen zu können. Es kommt mir fast wie gestern vor, als wir einen goldenen Oscarverdächtigen Herbsttag hatten, es war der 4. November 2008, die Temperaturen bewegten sich um die 20 Grad (wenige Tage zuvor lagen die Temperaturen um die Null Grad) und keine einzige Wolke gesellte sich an diesem Tag dazu. Der Tag versprach Geschichte zu schreiben und gegen 22 Uhr hielt er sein Versprechen ein. Barack Obama wurde mit einem einzigartigem Wahlergebnis zum 44th President of the United States gewählt.
Es war für uns wie für so viele andere ein ganz besonderer Tag. Doch dazu kamen noch viele Emotionen verbunden mit unseren Erlebnissen in den letzten Monaten und der Tatsache dabei sein zu dürfen, als Geschichte geschrieben wurde.
Zum einen die Tatsache, dass wir genau zu diesem Zeitpunkt hier in Amerika waren, ist schon ein wahnsinniges Gefühl, doch das wurde noch dadurch getoppt, da Barack Obama zuvor der Senator von Illinois war und hier in Chicago gelebt hat. Die Primarys waren schon überaus spannend, doch der Election Day war einfach unglaublich und schwer zu beschreiben. Wir hatten den ganzen Tag CNN laufen, Jochen hatte sich als patriotischer hier in den USA lebender Ausländer extra einen Tag Urlaub genommen, um nichts von diesem wichtigem Tag zu verpassen. Ich selbst war froh, an diesem Tag nur bis mittags zu arbeiten. Den entscheidenden Moment, als aufgrund der Stimmenauszählung die Wahl eindeutig für Obama entschieden war, habe ich sogar mit der Videokamera vom Fernseher aufgenommen. Die Stimmung war einmalig.
Fynn und Noemi haben viel von der Präsidentschaftswahl mitbekommen und am nächsten Morgen haben sie sofort gefragt, ob Obama tatsächlich gewonnen hat. Nach unserer positiven Antwort meinte Fynn ‚Yes! Ich wusste es, das Obama gewinnen wird.’ und Noemi meinte ‚Yes! Obama ist cool!’
Und nach diesem besonderem Tag kehrten die Temperaturen wieder auf ihre der Jahreszeit angemessenen Plätze zurück und wir ließen nun, mit etwas Verspätung, unser erstes Jahr hier in den USA Revue passieren. Wir haben wirklich sehr viel erlebt in unseren ersten zwölf Monaten hier in Chicago und sind überaus zufrieden mit dem, was wir daraus gemacht haben.
Es war ein Jahr indem jeder Tag neue Abenteuer hervorbrachte und wir unsere Entdeckungen in die amerikanische Kultur mit teilweise viel Kopfschütteln und Stirnrunzeln begrüßt haben. Wir haben viele neue Plätze und haben neben den amerikanischen Essgewohnheiten auch eine neue Welt der Größendimensionen kennengelernt.
Unser zweites Jahr scheint nun mehr durch positive Emotionen und alltäglicher Beständigkeit gekennzeichnet zu sein.
Fynn und Noemi geht es weiterhin sehr gut. Sie gehen nach wie vor sehr gerne in die Preschool und habe dort auch ihre Freunde gefunden. Die ersten Playdates verliefen jeweils sehr angenehm und sie wurden zum Teil nur mit dem Stress des Aufbruchs unangenehm begleitet. Wir haben alle gelernt, wie wir mit Fynn’s negativen Stimmungsausbrüchen umgehen können und sind sehr froh über die Entwicklung, dass diese bis auf ganz wenige Ausnahmen erst einmal der Vergangenheit angehören. Noemi hat einen riesigen Sprung in ihrer Sprachentwicklung gemacht, sowohl im Deutschen als auch im Englischen. Nun kommuniziert sie auf englisch und sie hat keinerlei Scheu sich auszudrücken. Nachdem Fynn mich letztes Jahr des öfteren korrigiert hat, darf ich nun das gleiche durch Noemi erfahren, wenn sie mein Englisch korrigiert. Es ist weiterhin so, dass die beiden nach der Preschool erst einmal nur englisch sprechen und frühestens am Wochenende die deutsche Sprache wieder Oberhand gewinnt.
Jochen fühlt sich weiterhin überaus wohl in seinem Job und er erntet viel Lob und Anerkennung. Er hat sich hier im Chicagoer Office klar positioniert und seinen Aufgabenbereich gut gefestigt.
Und ich selbst bin in den letzten Monaten nun auch in die amerikanische Arbeitswelt eingestiegen. Es hat im Oktober mit ein paar Tagen angefangen und mittlerweile habe ich mir meine kleine Position geschaffen. Ich arbeite in der Preschool der kids als Substitut Teacher. Dass heißt, ich springe ein, wenn ein anderer Lehrer ausfällt, allerdings nicht in den Räumen von Fynn und Noemi, sondern in den anderen beiden Räumen, in denen die Halbtages-Gruppen am Vormittag und Nachmittag sind, das sind der Blue- und der Purple-Room. Zum Teil bekomme ich meine Termine im Voraus, zum Teil werde ich morgens angerufen, wenn jemand ausfällt, ob ich am gleichen Tag arbeiten kann.
Die ersten Tage waren aufregend und neben den neuen Aufgaben wurde insbesondere mein Gedächtnis bezüglich der vielen Namen auf die Probe gestellt.
In jeder Gruppe sind 30 Kinder, wobei es zwei Vormittags und eine Nachmittagsgruppe gibt, das macht mal locker 90 Namen die zu lernen waren. Die zweite Nachmittagsgruppe ist eine Spanischgruppe, bestehend aus Kindern aus den Vormittagsgruppen, die einfach länger bleiben und noch Spanisch Unterricht bekommen.
Die Arbeit in der Montessori Preschool macht mir richtig viel Spaß und ich genieße die Zeit mit den vielen Kindern. Ich merke wie wohl ich mich dabei fühle und ich mich mit dieser Arbeit immer mehr identifiziere. Das ganze hat natürlich auch einen angenehmen Nebeneffekt, dass ich immer mal wieder Fynn und Noemi sehe und einfach einen besonderen Eindruck gewinne, was sie so den ganzen Tag in der Preschool machen. Wenn wir uns zufällig im Garten sehen, dann kommen sie zu mir, wir nehmen uns kurz in den Arm und wünschen uns dann noch viel Spaß. Es gibt dann auch kein Theater oder Gemecker, sondern es ist einfach schön und tut uns richtig gut.
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise merkt man deutlich, nicht zuletzt dadurch, dass es so richtig schwer ist einen Job zu finden. Meine ursprünglichen Pläne, in einem Coffeeshop zu arbeiten, ließen sich aufgrund der negativen Wirtschaftslage nicht realisieren. Und neben der Tatsache, dass mir die Arbeit in der Seton so gut gefällt, bin ich natürlich auch sehr glücklich, gerade in dieser wirtschaftlichen Situation eine Nische entdeckt zu haben, in die ich hineingleiten konnte um sie auszufüllen.
Nachdem der Herbst im letzten Jahr mit knappen sechs Wochen eher kurz ausgefallen ist, hat uns der Winter schon lange wieder sein kalte Schulter gezeigt und hat deutlich zu erkennen gegeben, dass er sich am wohlsten bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen zwischen –10 und –20 Grad fühlt.
Bei Temperaturen um die –20 Grad fällt an den öffentlichen Schulen der Unterricht aus. Nicht weil die Zugänge zu den Klassenzimmern zufrieren oder diese nicht ausreichend geheizt werden können, sondern weil es nicht zu verantworten ist, dass sich die Kinder mehr als 5 min im Freien aufhalten. Das müssen sie allerdings wenn sie morgens auf den Schulbus warten. Für die Schulbusse gibt es hier keine Bußhaltestellen, wie wir es aus Deutschland kennen, sondern die kids werden direkt vor ihrer Haustür oder an einer Straßenecke abgeholt. Und bis der Bus kommt, müssen sie entsprechend warten, ganz so wie in Deutschland, nur dass es hier keine festen Abfahrtszeiten gibt.
Neben den bereits bekannten Museen, die von Fynn und Noemi immer wieder gerne besucht werden, sind zwei weitere sehr schöne Museen auf unsere Liste dazugekommen. Das ‚Chicago History Museum’ indem die kids aus sich einen Hotdog machen und anschließend neben der erste ‚The El’, den Grossbrand von 1871 und auch das Sterbebett von Abraham Lincoln bestaunen konnten und das ‚Chicago Museum of Art’.
Wir haben nun auch unsere ersten Erfahrung bei Kindergeburtstagspartys machen dürfen und können endlich auch dabei mitreden. Da man hier geneigt ist in allen Bereichen einfach alles so easy wie nur möglich zu machen, verwundert es auch gar nicht, warum die meisten Birthdaypartys nicht daheim stattfinden, es sei denn man hat so richtig viel Geld und lässt die Birthdayparty für den Sprössling wie ein Megaevent professionell organisieren, damit das eigene Haus in ein Disneyland umgewandelt wewird.
Für die Birthdaypartys werden entweder sogenannte Partyräume, zum Beispiel im Museum, oder es werden die Hüpfburgen beim inoffiziellem Marktführer ‚Pump it Up’, der spezielle Räumlichkeiten für derartige Events zur Verfügung stellt, angemietet oder es wird ein Teil einer Ice Arena mal einfach für 1 ½ Stunden gemietet, wobei in dieser Zeit die Öffentlichkeit einfach draußen warten muss. Bei dieser Art von Partys sind um die 20-30 Kinder eingeladen und in den meisten Fällen ist zumindest ein Elternteil der Partygäste ebenfalls dabei. Es gibt dann auch einen richtigen Zeitplan, bei dem genau festgelegt wird, wann es etwas zu Essen gibt und ab wann es gerne gesehen wird den Heimweg anzutreten, damit 30 min später die nächsten Partygäste die Partyzone vollständig gereinigt betreten können. Die Geschenke werden bei dieser Art der Partys auch gar nicht mehr selbst überreicht, sondern werden am Empfang abgegeben, am besten in einer stabilen und schön bunten Papiertüte. Die vielen Geschenke kommen dann anschließend in eine riesengroße Plastiktüte, diese erinnert an einen stabilen Müllbeutel, die das Geburtstagskind dann mit nach hause nimmt. Das Essen ist meist das gleiche – zwei bis drei verschiedene XXL-Pizzen und einen Birthdaycake, mit viel viel Sahne und so grellen Farben, dass man sich nicht vorstellen kann, dass der Kuchen auch noch andere Inhaltsstoffe, außer Zucker, Sahne und Chemiefarben enthält. Alles wird auf dem bereits bekannten Papptellern und mit Plastikbesteck serviert.
Ein kleinere Version gab es in einem Geschäft, indem man sich seinen Teddybären selber machen durfte. Hört sich toll an, doch letztendlich, durften sich die kids ihre Stofftier (welches noch nicht ausgestopft war) aussuchen, dann haben sich alle kids im Kreis auf den Boden gesetzt, es wurden kleine Stoffherzen in das noch schlaffe Stofftier gelegt, allerlei Lieder wurden gesungen, die Stofftiere bekamen Namen und dann kam endlich der große Augenblick, indem das Kind mithelfen durfte um das Stofftier zu befüllen und knuddelig zu machen, indem es auf ein Pedal trat, damit eine Maschine das ausgewählte Stofftier befüllt. Ja, und wie konnte es anders sein, als dass es in diesem Geschäft natürlich allerlei Anziehsachen für die Stofftiere käuflich zu erwerben gab. Da gab es komplette Outfits für jede Gelegenheit, natürlich immer auch mit dem passendem Schuhwerk, Taschen, Rücksäcken, den jeweiligen Jahreszeiten angepasst. Anschließend gab es noch ein Gruppenbild mit allen und eine Urkunde, damit man sein Stofftier nun auch namentlich im Internet finden kann, um mit den anderen Stofftieren im Internet zu spielen. Noemi konnte mit diesem Konsumrausch glücklicherweise nicht viel anfangen und auch den Hasen, den sie sich ausgesucht hat, fand ihr Interesse nur für zwei Wochen.
Die Unterschiede der Partyversionen – bei der größeren Variante werden zwischen 20-30 Kindern eingeladen, es gibt etwas zu Essen, alles dauert etwa 2 Stunden und die kids spielen miteinander; bei der kleineren Variante werden ca. 10 Kinder eingeladen, es gibt nichts zu Essen, alles dauert 1 Stunden und die kids spielen nicht miteinander, sondern werden eher berieselt. Über die Variante Disneyland at home können wir nichts persönlich berichten, da wir sie nur aus den Medien kennen. Egal welche Form für die Party man auch wählt, es ist nicht ungewöhnlich, wenn der Geburtstag vorgefeiert wird. Nachfeiern kommt hier einfach nicht so gut an. Und auch Birthdaypartys a la Selfmade, sind hier eher ungewöhnlich. Da denke ich doch immer wieder gerne an unsere vielen Birthdaypartys die im Garten stattfanden und einfach unkompliziert waren. Und so haben immer wieder eines bei den hiessigen Partys vermisst – die Gemütlichkeit.
Unsere persönlichen Events und Celebrations waren ganz klar Christmas und Jochen’s Geburtstag.
Für unser letztes Weihnachten haben wir uns für eine deutsch-amerikanische Variante entschieden. In Deutschland gilt der Abend des 24. Dezember als der Weihnachtsabend, das Christkindl kommt und bringt die Geschenke, wenn keiner es sieht und die kids abgelenkt werden. Hier in den USA kommt der Santa Claus in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, klettert durch den Kamin und hängt die Geschenke in einen großen Stocking an den Kaminsims. Die kids sehen so ihre Geschenke erst am Morgen des 25. Dezembers.
Unsere Mischung sah nun wie folgt aus: Am 24. Dezember sind wir erst ins Museum gefahren, hier ist der 24. Dezember ein ganz normaler Tag, und als wir dann nachmittags zurückkamen, lagen für Fynn und Noemi jeweils ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Es war jeweils ein Floorpuzzle und wir haben den Abend damit verbracht die jeweiligen Puzzle zu machen. Die Stimmung war total relaxt und wir haben den schönen Abend sehr genossen. Am nächsten Morgen fanden die beiden ihre weiteren Geschenke in den Stockings am Kaminsims und auch unter dem Weihnachtsbaum, da es so viele fleißige Helfer aus Deutschland gab, die das Christkindl und den Santa Claus unterstützt haben. Vielen lieben Dank an Euch. Den Tag haben wir dann mit Auspacken und Spielen Spielen und nochmals Spielen verbracht und mussten uns keine Gedanken machen, dass die beiden ins Bett kommen und dass sie einfach zu müde sind, um noch mehr aufzunehmen. Es war klasse, kein Streit und es war ein toller Tag. Zwei Geschenke haben sie sogar erst einen Tag später aufgemacht, da sie so beschäftigt waren.
Wir werden sicherlich unsere deutsch-amerikanische Weihnachtsvariante auch in den nächsten Jahren fortsetzen und als neue Familientradition einführen.
Jochen’s Geburtstag haben wir sehr gemütlich und sehr arbeitsam gefeiert. Wir haben den Tag mit ofenfrischen Dounts von Dunkin’ Dounts begonnen und dann festgestellt, wie lange Jochen doch brauchte, um all seine Geschenke auszupacken.
Und so wie schon der 4. November 2008 ein großartiger Tag war, so war auch der 20. Januar 2009 ein besonderer Tag. Der Tag der Inauguration war wie ein großes Fest, überall sah man lachende und glückliche Menschen, die Temperaturen lagen knapp über Null und die Sonne sandte bei einem wolkenlosem Himmel ihre makellosesten Strahlen aus, um keine frostigen Gefühle aufkommen zu lassen. Die Menschen tanzten und die Emotionen waren gewaltig, Jochen hat sich wieder einen Tag frei genommen und ich hatte das Glück ebenfalls frei zu haben. Wir verfolgen auch weiterhin sehr gespannt Obama’s Wirken und lauschen interessiert und mit Genuss seinen Reden.
Letztes Jahr durften wir auch live miterleben, dass es aus zeitlichen Gesichtspunkten manchmal ratsamer sein kann, nicht wegen jeder Beule den Arzt aufzusuchen. Wir waren Zeugen, als unser Freunde mit ihren Kindern nach Denver fliegen wollten und sich die kids die Zeit am Flughafen mit Fangenspielen, Huckepack nehmen und Verstecken vertrieben. Ihr Sohn fiel hing und bekam am Kopf eine Golfballgrosse Beule. Um kein gesundheitliches Risiko bezüglich dem Flug einzugehen, wurde der Sanitäter gerufen. In Deutschland wären womöglich ein Arzt und ein Sanitäter gekommen. Wir haben im letzten Jahr bereits gelernt, dass hier in den USA alles anderen Maßstäben unterworfen wird. Und so kamen nicht nur ein Arzt und ein Sanitäter, sondern 3 Ärzte, 1 Sanitäter, 4 Polizisten und 5 Feuerwehrmänner. Also mal locker 13 Personen. Da sich der Sohn von all den Personen aber nicht untersuchen lassen wollte, fuhr Jochen mit ihm und seiner Mama ins nächste Krankenhaus, denn, nachdem er sich eine Verletzung auf dem Flughafengelände zugezogen hat, brauchten sie nun eine Bestätigung vom Arzt, dass er in jedem Fall flugtauglich sei. Und um so eine Bestätigung zu bekommen, braucht es einfach Zeit. So wurden alle auf die nächste Maschine nach Denver umgebucht. Doch die Zeit reichte nicht aus, um die Bestätigung zu bekommen, also wurde erneut umgebucht. Doch auch diese Zeit reichte nicht aus, und so wurde erneut umgebucht, nun für den nächsten Tag, da es keinen weiteren Flug nach Colorado mehr gab. Somit gab es eine weitere Übernachtung hier in Chicagoland, erneut wurde ein Mietwagen organisiert und dann auch gleich Kindersitze, denn ihre waren mit all ihrem Gepäck bereits mit der ersten Maschine auf dem Weg nach Denver.
Endlich gab es nach stundenlangem Warten die ersehnte Bestätigung vom Arzt und die Beule war nun auf Erbsengröße geschrumpft. Auch hierbei halfen die uns allen bekannten Heil- und Wundermittel – viel viel Eis und die gut bewährten Arnika Globulis und die Rescue Creme.
Wir waren an dem ursprünglich geplanten Abflugstag die ganze Zeit mit ihnen und unser anfänglicher Plan, am Flughafen für ca. 30 zu verweilen um sie zu verabschieden wurde ebenfalls geändert und wir waren mit ihnen für fast 6 Stunden am Flughafen. Nach dieser Zeit waren alle Äpfel, Bananen, Rosinen, Kräcker, Cookies und Wasservorräte vertilgt und wir waren froh über die drei letzten Sandwichs, die wir dort für ein horrendes Geld erstehen konnten.
Die Maschine am nächsten Tag hatte allerdings auch ein Manko, sie waren ‚Stand by’ gebucht und es war kein Direktflug, sondern sie hatten einen Zwischenstopp in Las Vegas. Aber sie hatten Glück, sie bekamen die Plätze und landeten am frühen Abend endlich in Denver. Alles in allem hat die Reisezeit nach Colorado statt den geplanten 5 Stunden nun ca. 30 Stunden gedauert und so konnten sie ihr Gepäck mit einem entsprechenden delay langersehnt in Empfang nehmen.
Nachdem Anfang Februar die Temperaturen einen Field Trip in den Frühling unternahmen und damit gleich die Massen von Schnee zum Schmelzen zwangen, holten wir uns die Schneemänner in einem Creativ Event ins Haus und so leisten sie uns nun bei unserem täglichem Treiben im Haus Gesellschaft.
Als neue Ausflugziele haben wir den Mayslake und den Blackwell Preserve entdeckt. Am Mayslake konnten wir uns im Eisangeln erproben und lernten wie das Eis geschnitten wird, um es für den Sommer vorzubereiten. Im Blackwell wurde Fynn wieder fündig und nachdem wir nun eine Woche daran gearbeitet haben, es geputzt und die scharfen Kanten weich gemacht haben, hat er mit Stolz sein Hirschgeweih in der Preschool präsentiert.
Und trotz der frostigen Temperaturen, es soll der fünft kälteste Winter der letzten 25 Jahre hier in Chicago sein und an einem Tag, war es sogar kälter als am gleichen Tag am Nordpol, genießen wir auch diesmal wieder die Schönheit des Winters und freuen uns, dass die Autos erst bei minus 18 Grad anfangen zuzufrieren, da die Luft hier so trocken ist.
Es werden wohl noch sicher sechs Wochen Winter sein, bevor der kalendarische Frühling beginnt, doch die Geschäfte kündigen bereits seit der zweiten Januarwoche die übernächste Jahreszeit, den Sommer, an. Wer bis jetzt keine Handschuhe, warme Socken oder Mützen gefunden hat, muss bis zum nächsten Winter warten. Es werden längst das für den Sommer so bewährte Schuhwerk Flip Flops und Crocs angeboten und Shorts in allen Ausführungen. So können wir uns schon heute an den Vorboten für einen heißen Sommer erfreuen.
Wir freuen uns weiterhin sehr auf die Zeit die wir dieses großartige Abenteuer noch genießen dürfen und möchten Euch weiterhin mit unserem newslettern ein klein wenig daran teilhaben lassen.
Wir hoffen es geht Euch allen gut und ihre findet die Zeit und Muße, die Schönheit des Augenblicks zu genießen. Wir denken sehr oft an Euch und unsere gemeinsamen Erlebnisse.
Fühlt Euch fest von uns gedrückt und lasst es Euch richtig gut gehen!
Viele liebe Grüße,
Petra & Jochen mit Fynn und Noemi